Ein Clown ohne rote Nase ist kein Clown. Das sagen mehrere Hundert Kinder auch Beppo, der ein Clown sein will, aber anfangs zwar eine Sonnenbrille, aber keine rote Nase hat. Also muss er zuerst "Schminki, schminki" machen, um dann "butzi, butzi" schön zu sein. Dann bekommt er auch "Eia, eia" aus der ersten Reihe, der er dann im Gegenzug "Wutti, wutti, Seifenblasen wie von Mutti" verspricht.

Clown Beppo findet die Sprache der Kinder, wenn auch in verniedlichter Form. Den Kindern, die in Massen mit Vater, Mutter, Opa und Oma ins Schloss Kleiningersheim gekommen sind, gefällts. Pädagogisch versierten Müttern allerdings weniger: "Da versuche ich alles, meiner Tochter diese Babysprache abzugewöhnen, und der trifft damit genau den Nerv der Kinder", konstatiert eine Mutter. "Ich finds lustig", sagt ihre sechsjährige Tochter Nia.

Lustig ist vor allem, wie Beppo es schafft, mit eigentlich keinem Showprogramm selbst in sich gekehrte Väter und am Rand stehende Mütter in das Geschehen einzubeziehen. Kurzerhand will er sich und das Publikum nach Afrika zaubern. Das gelingt nicht, angeblich, weil ein Vater seine Augen nicht schloss. Also muss er nun Tarzan spielen, da hilft kein Geziere. Lautstark und mit voller Inbrunst antwortet also eben jener Vater auf den schrillen Schrei einer Jane mit den für Tarzan typischen Brustschlägen und dem "Aja". Zum großen Gelächter des Nachwuchses, der es natürlich gerne sieht, wenn ein Witz auf Kosten der Eltern geht.

Wehe, einer reiht sich nicht ein in den Urwaldchor und singt nicht wie wildgewordene Elefanten, Löwen, Affen oder Papageien: Da rennt Beppo sofort hin und fordert Genugtuung.

Eltern erzittern hier vor Angst, während eine sichtlich coole kleine Miriam sich auf der Bühne auch durch das wiederholte Fragen des Clowns, "hast du Angst?", nicht aus der Ruhe bringen lässt. Clown Beppo bringt an diesem Kindernachmittag während "Kultur im Schloss" das richtige Aufwärmprogramm, bevor es dann im Schlosshof für alle heißt: "Spielealarm", denn dann wurde gespielt, was das Zeug hielt.